Geometrische Ordnung der Farben

Die eindimensionalen Ordnungssysteme

Gerade der verschiedenen Unbuntarten

Die logische und systematische Ordnung aller Unbuntarten finden wir auf der Geraden der verschiedenen Unbuntarten, die wir kurz die Unbuntarten-Gerade nennen. Sie ist in der Abbildung gezeigt. Die beiden unbunten Grundfarben W und S bilden ihre Endpunkte. Und dazwischen sind alle möglichen Graustufen logisch angeordnet. Geometrisch gesehen handelt es sich hier um eine gerade Linie.

Die Unbuntarten-Gerade (Gerade der verschiedenen Unbuntarten) mit den beiden unbunten Grundfarben Weiß und Schwarz an den Enden.

Sechseck der verschiedenen Buntarten

Die logische und systematische Ordnung sämtlicher Buntarten ist das Sechseck der verschiedenen Buntarten, oder kurz das Buntarten-Sechseck (siehe Abbildung unten). Die sechs bunten Grundfarben sitzen an den Ecken. Auf der geradlinigen Verbindung zwischen zwei benachbarten bunten Grundfarben befinden sich sämtliche möglichen Mischungen aus ihnen in logischer Ordnung. Geometrisch gesehen ist dieses Sechseck aus 6 geraden Linienstücken zusammengesetzt. Dies ist die Ordnung sämtlicher reinen bunten Farben.

Das Buntarten-Sechseck (Sechseck der verschiedenen Buntarten) mit den 6 bunten Grundfarben an den 6 Ecken.

Die zweidimensionalen Ordnungssysteme

Dreieck der gleichen Buntart

Für sämtliche Farbnuancen mit der gleichen Buntart finden wir die logische und systematische Ordnung, wenn wir eine einzige Buntart mit allen Unbuntarten ausmischen. So bekommen wir die Fläche eines Dreiecks mit den Eckpunkten Weiß, Schwarz und der ausgewählten Buntart. Wir nennen es Dreieck der gleichen Buntart, oder kurz Buntart-Dreieck (früher wurde es farbtongleiches Dreieck genannt). Die Abbildung zeigt das Buntart-Dreieck, bei dem in allen Farbnuancen die Buntmenge nur durch die Grundfarbe Grün ausgefüllt ist. Diese Buntart wurde mit ausgewählten Unbuntstufen ausgemischt.

Das Dreieck gleicher Buntart der bunten Grundfarbe Grün

Sechseck der gleichen Unbuntart

Die logische und systematische Ordnung für alle Farbnuancen mit gleicher Unbuntart ergibt sich, wenn wir eine einzige Unbuntart mit allen Buntarten ausmischen. Dazu stellen wir diese ausgewählte Unbuntart in die Mitte des Buntarten-Sechsecks und mischen sie kontinuierlich mit sämtlichen Buntarten. Wir bekommen auf diese Weise die Fläche des Sechsecks der gleichen Unbuntart oder kurz das Unbuntart-Sechseck. Wie das Unbuntart-Sechseck für die Unbuntart Weiß aussieht, zeigt uns die Abbildung. Hier wird die Unbuntmenge aller Farbnuancen durch die Unbuntart Weiß ausgefüllt.
Dieses zweidimensionale Ordnungssystem wurde durch Küppers neu in die Farbenlehre eingeführt.

Das Sechseck der gleichen Unbuntart der unbunten Grundfarbe Weiß

Die dreidimensionalen Ordnungssysteme

Das logische und systematische Ausmischen sämtlicher Buntarten mit sämtlichen Unbuntarten kann man nicht auf einer Fläche darstellen. Man braucht dazu drei Dimensionen, nämlich einen Farben-Raum, der auch Farben-Körper genannt wird.

Der Rhomboeder-Farbenraum

Küppers bezeichnet sein Rhomboeder-System als idealen Farbenraum. Es handelt sich um ein konsequentes Vektor-Modell. Die drei Empfindungskräfte des Sehorgans, die drei Urfarben, sind die drei Vektoren, die an der unteren Spitze des Rhomboeders, wo die unbunte Grundfarbe Schwarz ihren Platz hat, mit Raumwinkeln von 60 Grad angesetzt sind. Streng nach dem Gesetz vom Parallelogramm der Kräfte ist jeder möglichen Farbempfindung ihr Platz als geometrischer Punkt in diesem Farbenraum zugewiesen. Jeder dieser Punkte ist exakt definiert durch die Potentiale der drei Urfarben. In der linken Abbildung sieht man das Rhomboeder, welches in B gegenüber A um 180 Grad gedreht ist. In der rechten Abbildung ist schematisch zu sehen, dass die 8 Grundfarben an den Ecken des Rhomboeders sitzen.

Der Rhomboeder-Farbenraum: In B um 180 Grad gegenüber A gedreht

Anordnung der 8 Grundfarben an den 8 Ecken des Rhomboeder-Farbenraumes

Der Würfel-Farbenraum

Ein anderer interessanter Farbenraum ist der Würfel. Er ergibt sich, wenn die Winkel, mit denen die Vektoren an den Punkt S angesetzt sind, 90 Grad betragen. Der Würfel ist deshalb didaktisch wertvoll, weil seine Ordnung im rechtwinkligen geometrischen Raum leichter zu verstehen ist. Sämtliche Schnittflächen, die parallel zu einer Außenfläche geführt werden, sind Quadrate. Das hat den Vorteil, dass die Ordnung der Farben im Würfel gut auf quadratischen Farbtabellen und damit in einem Farbenatlas dargestellt werden kann.

Der Würfel-Farbenraum: Der rechte Würfel ist gegenüber dem linken um 180 Grad gedreht.

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