Wann digitale Farbwerte zur gewünschten Farbnuance auf dem Papier führen

Jeder, der auf dem Monitor Farben gestaltet, kennt die Enttäuschung über das deprimierende Druckergebnis, wenn die Farben in keiner Weise dem entsprechen, was gewollt war. Woran liegt das? Um es vorab zu sagen: Es liegt daran, dass jene Leute, welche die Hardware und die Software entwickelt haben, keine zeitgemäβe Farbentheorie kennen und viele Lösungen rein empirisch zustande gekommen sind.

Farben in der Natur, auf dem Monitor, auf dem Proof, auf dem Print

Wenn wir Farbmuster mit den Ergebnissen auf dem Bildschirm oder auf dem Papier vergleichen, haben wir es mit dem Problem der Metamerie zu tun. Verschiedene Körperfarben können bei der einen Lichtart gleich aussehen, bei einer anderen Lichtart aber verschieden. Und zum anderen haben wir es mit der Tatsache zu tun, dass die jeweiligen Primärfarben in den Reproduktionsprozessen den theoretischen Forderungen nicht entsprechen, dass sie spektrale Fehler haben (Fehlabsorptionen und Fehlreflektionen bzw. -transmissionen), wodurch die Farbwiedergabemöglichkeiten eingeschränkt sind.

Vieles können wir zunächst nicht ändern, da wir mit den Mitteln arbeiten müssen, welche der Markt uns zur Verfügung stellt. Wir können keinen Einfluss nehmen auf die Beschaffenheit der Monitore, auf die Software der Printer und auf die Pigmente in den Farbkartuschen.

Aber wir können uns standardisiertes Abmusterungslicht installieren, um den Einfluss des Beleuchtungslichtes auf das Aussehen der Farben auf dem Papier auszuschalten.

Im übrigen gibt es zur Zeit nur einen einzigen Weg, um im Offsetdruck zu den exakt gewünschten Farbergebnissen zu kommen. Man muss sich aus standardisiert gedruckten Farbtabellen (z. B. aus DuMont's Farbenatlas) die gewünschte Farbe heraussuchen und die dafür angegebenen digitalen Farbwerte in den Computer eingeben. Diese Farbwerte müssen in den Raster-Farbauszügen dann auch tatsächlich realisiert sein, was man mit einem Densitometer nachmessen kann. Dabei darf man sich durch die anders aussehende Farbe auf dem Monitor nicht irritieren lassen.

Die Zuhilfenahme eines solchen Farbenatlasses hat darüber hinaus auch noch den Vorteil, dass man eindeutig erkennt, welche Farben im Druck wiedergegeben werden können und welche nicht. Auf diese Weise kommt man zu einem realistischen Arbeiten und kann sich viele böse Überraschungen ersparen.

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